Die Buchhorner Linie.
Paul Friedrich Stälin: Seite 425 "Geschichte Württembergs" Zur Buchhorner Linie, welche die Grafschaften im Linz-, Argen- und Alpgau, sowie Oberrätien verwaltete, gehörten 2 Otto, Vater und Sohn, Anhänger Kaiser HEINRICHS IV. Ohne Zweifel der Vater ist es, welcher im Jahr 1077 den vor König RUDOLF fliehenden Bischof Otto von Konstanz in ein benachbarte Burg aufnahm. Im Frühjahr 1079 fiel Herzog Welf VI. in Oberrätien ein und zwang Ottos Sohn, ohne Zweifel Otto II., sich RUDOLF zu unterwerfen, wogegen Abt Ulrich III. von St. Gallen in Gemeinschaft mit Graf Otto - wahrscheinlicher dem Vater als dem Sohne - die Burg Markdorf eroberte und niederbrannte, auch der Stadt Bregenz gleiches Schicksal bereitete. Im Jahr 1089 starb Graf Otto II. als Ehebrecher eines schmählichen Todes und mit ihm erlosch diese Linie der UDALRICHINGER, worauf es zu heftigen Kämpfen um ihr Erbe kam. Herzog Welf hatte, vielleicht bei seinen Erfolgen im Jahre 1079, von Otto II. dessen Allodialgut zugesagt erhalten und wußte es auch - wahrscheinlich handelt es sich hier um den uns überlieferten Kampf zwischen Welf und Graf Ulrich von Bregenz im Jahre 1093 - zu behaupten, während die Buchhorner Grafschaft, vielleicht durch Vermittlung einer Erbtochter Graf Ottos I. auf einige Zeit wenigstens, an die Kirchberger Familie gekommen sein werden: auch dies wohl nicht ohne Kämpfe zwischen den Grafen Hartmann von Kirchberg und Rudolf von Bregenz ums Jahr 1109 (oder 1108). Wohl als Witwe wurde Ottos Gemahlin Bertha die Stifterin des Nonnenklosters Hofen bei Buchhorn. Dr. Eduard Heyck: Seite 154 "Geschichte der Herzöge von Zähringen" 1891 Otto, der letzte aus dem der kaiserlichen Partei anhängenden Grafenhaus von Buchhorn hatte 1089 die Gattin des Grafen Ludwig von Pfullendorf entführt und sich ohne Scheu in öffentlicher Feier des Beilagers mit ihr verbinden lassen, dafür hatte ihn der Bann des Bischofs Gebhards und die Rache des verletzten Gatten getroffen, dessen Dienstmannen ihn ums Leben brachten. |