Straßen mit dem Namen Buchhorn erinnern sowohl in Berlin-Köpenick als auch in Halberstadt an einen Mann, von dem wahrscheinlich die dort Wohnenden kaum wissen, um welche Persönlichkeit es sich handelt. Karl Ludwig Christian Buchhorn wurde am 18. April 1770 in Halberstadt geboren. Über seine Jugendjahre ist nichts bekannt. Er wurde Schüler Daniel Bergers an der Berliner Akademie. 1793 inspirierten ihn Werke des bedeutenden französischen Kupferstechers Robert Nanteuil (1630 - 1678) zu seinem ersten Kupferstich. In Dessau wurde die Chalkographische Gesellschaft 1795 gegründet. Ziel dieser Gesellschaft war, in grafischen Techniken aller Art berühmte Gemälde wiederzugeben. Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau und der Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf setzten sich für diese Gesellschaft ein, von der Goethe sagte: "Die Sache spricht für sich und jedermann wird einsehen, wie bedeutend es für Maler und Kupferstecher sein müsse, wenn zu einer Zeit, welche im Ganzen die Künste so wenig begünstigt, sich ein Mittelpunkt feststellet, von da aus manches treffliche Werk, manche gute Arbeit gefördert werden kann . . . " Hier wirkte Karl Ludwig Christian Buchhorn. Dann ging er nach Leipzig, wo er den Naturdichter Gottlieb Hiller in Kupferstich konterfeite. Buchhorn wirkte ab 1806 in Berlin, wurde 1812 Mitglied und 1814 Professor an der dortigen Akademie der Künste. Buchhorns Werke befinden sich heute in den Wörlitzer Sammlungen, in der Berliner Nationalgalerie und im Halberstädter Gleimhaus. Es sind Porträts, unter anderem auch das von Ferdinand von Schill, Landschaften und Blumen in Ölmalerei, viele Kupferstiche, Rötelzeichnungen und Darstellungen in Aquatinta, zum Beispiel "die Bettlerjugend, ein Versuch charakteristischer Darstellungen aus dem niedrigen Leben" (im Gleimhaus). Karl Ludwig Christian Buchhorn starb am 13. November 1856 in Berlin. |