Buchhorn aus Braunschweig nach Asbury Park, New Jersey, USA



Ein Karl Buchhorn aus den Passagierlisten von Ellis Island wurde am 20.02.1894 in Börnecke (Blankenburg) geboren. Er lebte viele Jahre in Braunschweig und war Tischler von Beruf.

  New Jersey, USA
Karl Buchhorn im Hyde Park in New York

Karl Buchhorn (stehend) mit Hermann Schrader aus Peine im Central Park von New York.


Die Familie, aus der er abstammte, war:
Hermann Gustav Karl Buchhorn
∗ 07.12.1870, Blankenburg
† 22.08.1922, Bad Harzburg
verheiratet mit
∞ 03.04.1892, Börnecke
Johanne Dorothee Frederike Marie Heinecke
∗ 15.12.1871, Börnecke
† 1942, Bettingerode
Die Kinder waren:
Helene Buchhorn ∗ 04.07.1892, Blankenburg † 1974, Wolfsburg
Friedrich Ludwig Karl Buchhorn ∗ 20.02.1894, Börnecke † 1974, Braunschweig
Hermann Buchhorn ∗ 22.11.1895, Heudeber
Anna Buchhorn ∗ 24.02.1899, Blankenburg † 1968, Liebenburg
Walter Buchhorn ∗ 21.08.1900, Blankenburg

Carl Buchhorn im Hyde Park in New York

Das Hochzeitsfoto von Hermann und Berta Buchhorn. Hermann war der Bruder von Karl Buchhorn. Über der Braut, mit Flasche, steht Karl Buchhorn, der Auswanderer. Links neben der Braut sitzt Marie Buchhorn. Links von Marie die Töchter Helene und Anna.

Karl erreichte Ellis Island am 27.11.1923 im Alter von 29 Jahren. Er fuhr mit dem Schiff "Resolute" von Hamburg aus. Sein Ziel war New York. Sein Cousin Paul Froese lebte bereits dort. Er war in der Asbury Avenue in Asbury Park anzufinden.
Karls Frau Sophie Buchhorn lebte im Wendenring 17 in Braunschweig und wurde am 10.03.1894 in Essenrode (Lehre) geborenen. Sie erreichte New York am 07.02.1925 mit dem Schiff "Stuttgart". Auch ihr Ziel war Asbury Park in New Jersey. Es ist wahrscheinlich, dass auch Karl dort lebte. Sophies Vater war ein Albert Perschke und somit ist sie eine geborene Perschke.
Leider sind Karl und Sophie wie vom Erdboden verschluckt. Selbst in der US-Volkszählung von 1930, in der sie zwangsläufig erscheinen müssten, war nichts zu finden. Also bin ich nun an die Froese-Familie "rangegangen". Auch hier bietet die Datenbank von Ellis Island reichlich Informationen.
Paul Max Alexander Froese wanderte zusammen mit seiner Frau Anna, eine geborene Perschke (!!!!), in die USA aus. Sie erreichten New York am 19.09.1909. Paul Froese war 27 Jahre alt und Anna 18 Jahre alt. Beide sind in Lichtfelde in Ostpreußen geboren (Hmmmm?). Als Heimatadresse gab Paul seinen Vater Jacob Froese in Sandhof, Westpreußen, wahrscheinlich Kreis Marienburg, an. Leider sind die handschriftlichen Eintragungen in den Passagierlisten sehr schwer lesbar und somit ist Paul und Annas letzter Wohnort nur zu erraten. Es könnte Linenthal heißen oder auch ganz anders.
Anna gebar am 13.05.1910 einen Sohn. Harry Froese. Harry lebte bis zu seinem Tod im September 1980 in Belmar, nicht weit entfernt von Asbury Park, aber auch in New Jersey.
Paul und Anna's Ziel in America war Paul's Schwager Johann Perschke in Asbury Park. Anna's Bruder? Johann Perschke emigrierte im Jahr 1906 nach America. Er erreichte New York am 19.10.1906. Er lebte zuletzt in Berlin, wurde aber ebenfalls in Lichtfelde geboren (Könnte es Lichterfelde in Berlin sein?).

Paul Froese und seine Familie sind in der US-Volkszählung von 1920 erwähnt:
Paul Froese
∗ 1882, Deutschland
Anna Froese
∗ 1891, Deutschland
Wohnsitz der Familie:
Neptune, Monmouth
New Jersey, USA
Die Kinder waren:
Harry O. Froese ∗ 1911, New Jersey, USA
Erna Froese ∗ 1915, New Jersey, USA

Es wird also immer schwieriger. Darum auch hier wieder meine Frage: Wer weiß mehr?

Und wieder ein Nachtrag. Johann Perschke reiste mindestens noch zweimal in seine Heimat.
Am 22. 09.1910 legte die "Graf Waldersee" im Hamburger Hafen ab, um am 22.09.1910 New York zu erreichen. An Bord der 32 Jahre alte Johann Perschke. Sein Ziel war sein Schwager Paul Froese, der in 404 ??? (Straße ist unleserlich. Könnte Main Street sein.) in Asbury Park, New Jersey lebte. Als Grund der Reise nannte er seinen Vater Ferdinand Perschke aus Rosenthal (Westpreußen?). In dieser Liste wird Johann Perschke als "Non Immigrant Alien" bezeichnet. Also kein Emigrant.
Am 29.05.1923 kehrte er nochmals von einer Reise in die Heimat zurück. Er begann die Rückfahrt am 19.05.1923 in Hamburg, aber diesmal als Crew-Mitglied des Schiffes "Mongolia". Er ist eingetragen als "Assistant Steward".

Nach langem Stillstand in der Suche nach dem Schicksal des Karl Buchhorns und seiner Frau Sophie Perschke, brachten mich nun ein Besuch des Stadtarchivs in Blankenburg und die Adressbücher der Stadt Braunschweig weiter. Der erste Eintrag in den Adressbüchern, den man über Karl Buchhorn findet, stammt aus der Ausgabe von 1908. Er lebte zu diesem Zeitpunkt mit seinen Eltern und Geschwistern in der Hildesheimer Straße 3c. Das galt auch für das Jahr 1909. Nur wohnte man jetzt im Rebenring 16. Im Jahr 1911 bezog die Familie eine Wohnung in der Hamburger Straße 11a. Diese Adresse galt bis 1918 mit kleinen Unterbrechungen. Karl war in diesem Zeitraum auch in Vorsfelde, Hildesheim und Hannover. War aber auch kurzzeitig auf Wanderschaft.
Der nächste zu findende Eintrag stammt aus dem Jahr 1923. Seine Adresse war Wendenring 17. Im November 1923 wanderte er in die USA aus. Zu finden ist er auch noch im Jahr 1924, aber die Wohnung war nur noch von seiner Ehefrau Sophie bewohnt. 1925 ist kein Eintrag mehr vorhanden. Sophie folgte ihrem Ehemann in die USA im Januar 1925. Es blieb danach still um diese Familie. Seine Eltern sind in den Harz zurückgegangen. Sie lebten nun auf dem Gut Radau bei Bad Harzburg, wo sie einen Kolonialwarenladen und eine kleine Gaststätte führten. Bald darauf starb Vater Gustav. Da Marie nicht allein bleiben konnte, musste ein Kind aus Braunschweig nachkommen. Das war ihr Sohn Hermann, der Berta Schrader aus Stederdorf geheiratet hatte.

Im Jahr 1931 findet man wieder einen Karl Buchhorn, Tischler von Beruf, im Braunschweiger Adressbuch. Wie es sich später herausstellte, ist dieser Karl tatsächlich unser Auswanderer. Also ist er wieder nach Deutschland zurückgekommen. Er wohnte nun im Wendenring 22.
Karl lebte unter dieser Adresse bis ins Jahr 1962 und dann in den darauffolgenden Jahren in der Tannhäuserstraße 26. Ab 1932 war seine Berufsbezeichnung Händler und ab 1937 wieder Tischler. Ab den Jahren 1969/70 wird er als Rentner geführt. Den letzten Eintrag finden wir im Jahrgang 1974/75. Karl starb im Jahr 1974, was auch durch das Stadtarchiv in Blankenburg bestätigt wurde.
Was aus Sophie geworden ist, konnte bis jetzt leider nicht herausgefunden werden. Im Meldeblatt ist ihr Name durchgestrichen und mit einem "E. R." gekennzeichnet. Eigenes Registerblatt? Es ist möglich, dass Sophie in Amerika blieb. Die Einträge in ihrem eigenen Registerblatt hören mit ihrer Emigration auf.

Wendenring 17
Wendenring 17
Wendenring 22
Wendenring 22
Tannhäuserstr. 26
Tannhäuserstr. 26

Leider wissen wir nichts über Sophie. Darum wieder und immer wieder . . . Wer weiß mehr?

Ich möchte Mrs. Bette M. Epstein von den New Jersey State Archives danken. Sie steuerte wertvolle Informationen bei.
Mein Dank geht aber auch an Herrn Kurt Wolter. Seine Wurzeln sind mit den Buchhorns aus Blankenburg eng verbunden. Er war so freundlich mir die Bilder von Karl Buchhorn zur Verfügung zu stellen.




Wolfgang Buchhorn 18. Juli 2014