Seoul, Republik Korea   
der Gastgeber der Olympischen Spiele 1988 und der Fußballweltmeisterschaft 2002


Der Juni brachte mich diesmal nach Seoul, der Hauptstadt der Republik Korea.
Jedem Besucher dieser Stadt fällt als erstes die vielen Hochhäuser auf. Was derzeitig in China passiert, hat in Seoul fast das Endstadium erreicht. Abgesehen von alten Palästen oder Tempeln gibt es keine traditionelle Wohnhäuser oder -quartiere mehr zu sehen. Moderne Architektur scheint sich gänzlich durchgesetzt zu haben.





Zu den imposanten Gebäuden der 11-Millionen Stadt gehört das World Trade Center. Es ist mit seinen 54 Stockwerken 228 m hoch. Ein paar Meter höher ist jedoch das "Korea Life Insurance Building". Es erreicht mit seinen 60 Stockwerken eine Höhe von 249 m.
Wie bei uns . . . Versicherungen haben das meiste Geld.
Die Stunden als höchstes Gebäude in Seoul scheinen aber gezählt zu sein. Wie die Zeitungen berichteten, soll ein neues Worldtrade Center entstehen. Es soll das höchste Gebäude der Welt werden. Also höher als die "Petronas Towers" in Kuala Lumpur und die sind 452 m hoch.

Die nächste Superlative die ins Auge fällt, sind die Autos. Ich habe noch nie soviele Edel-Limousinen auf den Straßen gesehen wie in Seoul. Ein Mercedes S 600 oder BMW 745 gehört dort zum Gesamtbild wie bei uns ein VW Passat. Natürlich sind Luxus-Autos koreanischer Hersteller wie Kia oder Daewoo in der Überzahl. Entgegen aller Gewohnheit spielt VW hier keine Rolle. Sind wohl nicht edel genug.

Als recht sehenswert möchte ich den "Nam Dae Mun Market" bezeichnen. Mitten in Seoul erstreckt er sich über mehrere Straßenzüge und nimmt somit ein großes Areal ein. Die Waren werden größtenteils auf der Straße präsentiert und auch angeboten. Das breite Warenspektrum bietet alles was ein Haushalt benötigt, wobei jedoch Bekleidung eine Hauptrolle spielt.

   

Andere Sehenswürdigkeiten in Seoul sind Paläste aus dem 14. Jahrhundert wie der 1394 erbaute Kyongbokpalast mit Thronhalle und Pagodengarten, das Südtor von 1396 und andere Tore aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Der konfuzianische Altar von 1601 sollte nicht unerwähnt bleiben.
Wie schon die Jahreszahlen verraten, entspricht Seoul nicht den asiatischen Gewohnheiten. Seoul wurde erst im Jahr 1096 gegründet.

Unter dem World Trade Center befindet sich ein unterirdisch angelegtes Einkaufszentrum. Natürlich ebenfalls weiträumig angelegt und für einen Fremden fast nicht zu überblicken. Eine Attraktion in diesem Einkaufszentrum ist ein großzügig angelegtes Aquarium. Die Erbauer waren bemüht den Fischbecken ein natürliches Aussehen zu verleihen und was ihnen zum größten Teil sehr gut gelungen ist. Neben unzähligen kleineren Becken ist auch ein großes Haifischbecken zu bewundern. Durch Glasröhren kann dieses Becken durchwandert werden und das Gefühl ist unbeschreiblich, wenn ein Hai über einen hinweg schwebt.


Nach all der Lauferei war es ganz angenehm ein Restaurant anzusteuern. Viele Restaurants sind mit knöchelhohen Tischen ausgestattet und machen es notwendig, sich auf die Erde zu setzen. Für uns Europäer sind das ziemlich ungewohnte Sitz-Positionen und so kann es sehr schnell passieren, daß die Beine einschlafen. Also waren wir doch sehr davon angetan eine "Kneipe" im deutschen Stil zu finden. O'Kim's Brauhaus. Direkt in den COEX-Messehallen unter dem World Trade Center. Unter der Decke hängen die Flaggen der deutschen Bundesländer. Fußball ist Thema Nummer eins. Bewirtet wird man mit Bratwurst und Sauerkraut, Eisbein oder was sonst noch die deutsche (bayerische) Küche hergibt. Das Bier, helles oder dunkles Hefeweizen, wird selbst gebraut (deutscher Braumeister).

Der zweiwöchige Aufenthalt in Seoul war sehr interessant. Leider setzt sich Seoul im Aussehen nicht von anderen Großstädten in der westlichen Welt ab. Vieles ist verloren, was diese Stadt wohl einzigartig machen könnte. Der Einfluß der westlichen Welt, hauptsächlich der USA, ist offentsichtlich. Schade.

Mein nächstes Reiseziel wird wohl Burkina Faso in Afrika sein. Mal sehen, was es da so zu erzählen gibt.